Samstag, 16. August 2014

Der heilige Joachim, Vater der allerseligsten Jungfrau Maria.


Heute ist sein Fest im traditionellen Kalender.

Man würde vielleicht sich mit Recht wundern, dass die heiligen Evangelisten gar nichts vom heiligen Joachim berichtet haben, wenn nicht der heilige Geist selbst im 11ten Kapitel des Predigers sagt, dass man einen Vater nicht besser erkennen könnte, als aus seinen Kindern und das Wohlverhalten des Sohnes zum Lobe des Vaters gereiche. 

Es war also nicht gerade notwendig, dass in den heiligen Evangelien von dem frommen Leben dieses heiligen Vaters weitläufig erzählt werde, sondern es ist zu seiner Ehre schon genug gesagt, dass er der Vater der heiligen Mutter Gottes und dem Fleische nach Großvater des göttlichen Heilandes gewesen.

Übrigens sagt uns die Überlieferung, dass Joachim, aus dem königlichen Geschlechte Davids stammte und mit seiner Ehegattin, der frommen Anna, zuerst in Bethlehem lebte. Herodes, König von Juda, ein Idumäer, fürchtete die Nachkommen Davids, und suchte sie aus dem Wege zu räumen, um sich auf dem Thron zu erhalten, zu dem er kein Recht hatte. 
Joachim zog also mit seiner Gemahlin, um dem grausamen Wüterich zu entgehen, in das Grenzland Galiläa nach Nazareth. Dort lebten sie zurückgezogen, arm und unbekannt.
Sie waren schon im hohen Alter und hatten kein Kind. Dies schmerzte sie, denn bei den Juden galt eine kinderlose Ehe als eine Schande.
Sie ergaben sich aber in Gottes Willen und suchten sich das Wohlgefallen Gottes durch ein tugendhaftes Leben zu gewinnen und durch anhaltendes, demütiges Gebet von Gott die Geburt eines Kindes zu erlangen. 

Jedoch ließ Gott bis in ihr hohes Alter ihr Gebet unerhört, er wollte ihr Vertrauen und ihre Geduld prüfen. Sie sollten ja das heiligste Kind, die unbefleckte Jungfrau und Mutter des Erlösers erzeugen und erziehen, darum sollten sie erkennen, dass 
dieses Kind ein reines Geschenk des Himmels sei.

Endlich, nachdem beide fromme Ehegatten das Gelübde gemacht, das Kind, welches ihnen Gott schenken werde, ganz seinem Dienste zu weihen, und nachdem der heil. Joachim insbesondere noch vierzig Tage in der Einsamkeit zugebracht und unter Gebet und Fasten zu Gott gefleht hatte, dass er von ihm und seiner Gattin die Schmach der Unfruchtbarkeit nehmen und ihnen ein Kind schenken möchte, erhörte Gott ihre Bitte. Ein Engel verkündigte ihnen, dass sie eine Tochter erhalten werden, der sie den Namen Maria geben sollten. 
Und wirklich gebar Anna nach einiger Zeit ihre Tochter, den Trost Israels, die Freude der ganzen Welt. Sie gaben ihr Maria, das heißt „die Herrin" oder „der Stern des Meeres."

Eingedenk ihres Gelübdes weihten sie ihr Kind ganz dem Herrn und übergaben es nach drei Jahren ihrem Verwandten, dem Priester Zacharias, dass er es in den Tempel bringe und dort zum Dienste des Allerhöchsten erziehen lasse.

Die Trennung von ihrem geliebten Kinde kam die frommen Eltern wohl hart an, aber sie brachten mit Freuden Gott ihr Liebstes zum Opfer, denn sie wussten ja, dass ihr Kind die Braut des heiligen Geistes, die Mutter des Erlösers werden sollte. 

Wahrend nun Maria im Tempel erzogen wurde, rief Gott den frommen Vater Joachim zu sich, nachdem er Maria, die holde Morgenröte, der auf den Erlöser harrenden Menschheit gegeben und so vollbracht hatte, was sein Name,, Joachim "bedeutet, nämlich „Vorbereitung." Er hat dem Sohne Gottes den Weg zu seiner Menschwerdung und Geburt aus Maria, seiner geliebten Tochter, vorbereitet.

Wenn du, christliche Seele, Maria liebst und ehrst, wirst du auch ihren Vater lieben und ehren!

Aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858

Siehe auch:
Mariä Darstellung im Tempel (Mariä Opferung)
und
Die heilige Anna, Mutter der allersel. Jungfrau Maria


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