Samstag, 31. Oktober 2015

Der Ablass - Grundsätzliches. nicht nur zu Allerseelen

"Wir unter­schei­den bei den Abläs­sen voll­kom­mene und unvoll­kom­mene. 
Ein voll­kom­me­ner Ablaß besagt, dass alle zeit­li­chen Sün­den­stra­fen nach­ge­las­sen wer­den. Der Nach­laß ist eben voll­kom­men. Hier, in die­sem Ablaß­buch, das ich vor mir habe, sind sol­che voll­kom­m­eine Ablässe auf­ge­führt.
Der Ablass in Lehre und Praxis
Buch erhältlich hier
Sie set­zen immer vor­aus: Beicht, Kom­mu­nion und die Ver­rich­tung eines bestimm­ten Wer­kes. 
Die­ses Werk kann fol­gen­des sein: 
Anbe­tung des hei­ligs­ten Sakra­men­tes wenigs­tens für eine halbe Stunde, fromme Lesung der Hei­li­gen Schrift wenigs­tens für eine halbe Stunde, Gehen des Kreuz­we­ges, Rezi­ta­tion des Rosen­kran­zes in der Kir­che oder in der Kapelle oder in der Fami­lie oder in einer from­men Ver­ei­ni­gung. Das sind voll­kom­mene Ablässe. 
Wer ent­spre­chend zuge­rüs­tet ist, von aller Sünde befreit ist, alle Anhäng­lich­keit an die Sünde in sich ertö­tet hat, Beicht und Kom­mu­nion voll­zo­gen hat und das ent­spre­chende Werk ver­rich­tet, kann einen voll­kom­me­nen Ablaß gewin­nen. 
Wegen unse­rer Schwä­che, wegen unse­rer Feh­ler, wegen der Sün­den­reste, die lei­der häu­fig uns anhaf­ten, ist es nicht leicht, einen voll­kom­me­nen Ablaß zu gewin­nen; aber ver­su­chen soll­ten wir es jeweils. 
Und wer einen voll­kom­me­nen Ablaß nicht gewinnt, der gewinnt einen unvoll­kom­me­nen, und auch der ist nicht zu ver­ach­ten, einen Teil­ab­laß. 
Und auch da will ich Ihnen einige Bei­spiele geben für Teil­ab­lässe. Das Rosen­kranz­ge­bet, das wir täg­lich allein ver­rich­ten, bringt immer einen Teil­ab­laß mit sich. 
Viele andere Gebete und Gebets­an­ru­fun­gen wie „Hei­ligs­tes Herz Jesu, erbarme dich unser!“ zum Bei­spiel, sind mit einem Teil­ab­laß ver­se­hen. Der Hym­nus: „Komm, o Geist der Hei­lig­keit“, die­ser Hym­nus zum Hei­li­gen Geist, ist mit einem Teil­ab­laß aus­ge­stat­tet. 
Und so sind viele andere Gebete und auch Hand­lun­gen mit Teil­ab­läs­sen ver­se­hen. Zum Bei­spiel wenn man bei der Erfül­lung sei­ner Pflich­ten und in den täg­li­chen Sor­gen des Lebens gedul­dig ist, den Geist demü­tig zu Gott empor­rich­tet und irgend­eine Anru­fung Got­tes dabei spricht, wird ein Teil­ab­laß gewon­nen. 
Oder wenn man im Dienste der Not­lei­den­den, im Dienste von Kran­ken, im Geiste der Barm­her­zig­keit sich die­sen Kran­ken, die­sen Not­lei­den­den zuwen­det, gewinnt man einen Teil­ab­laß. Oder wenn man auf eine erlaubte und ange­nehme Sache um Got­tes wil­len im Geiste der Buße ver­zich­tet, gewinnt man einen Teil­ab­laß. 
Wir soll­ten diese Chan­cen, die uns Gott durch seine Kir­che ein­räumt, nicht gering­schät­zen. Wir soll­ten die Ablässe, die so wert­voll sind, gebrau­chen."
Gesamtes Zitat aus der Predigt von Prälat Georg May:
Der kirch­li­che Ablaß

Zur Zeit von Allerseelen (1. bis 8. November) kann man durch Verrichtung eines sehr einfachen Werkes - Friedhofsbesuch mit Gebet für Verstorbene - vollkommene Ablässe gewinnen, die man den Verstorbenen, d. h. den Armen Seelen im Fegfeuer, zuwenden kann. 
(Die gewöhnlichen Bedingungen zur Gewinnung eines Ablass bleiben wie oben schon gesagt immer gleich, egal wie das erforderliche Werk ist):

Quelle
"Wir kön­nen die Ablässe auch den Ver­stor­be­nen zuwen­den. Sie kön­nen ja sel­ber keine Ablässe mehr gewin­nen. Die Zeit des Wir­kens ist vor­über; sie kön­nen nur noch lei­den. 
Aber wir dür­fen noch wir­ken. 
Und so kön­nen wir ihnen Ablässe zuwen­den, kön­nen sie gewin­nen und in brü­der­li­cher Liebe den Ver­stor­be­nen schen­ken, Gott bit­ten, dass er die­sen Ablaß den Ver­stor­be­nen zuwen­det. 
Die Ablässe hel­fen den Armen See­len, und wir soll­ten nicht dar­auf ver­zich­ten, ihnen damit zu Hilfe zu kom­men.

Der Ablaß ist nicht gering­zu­schät­zen, meine lie­ben Freunde. Wer Ablässe gewinnt, der sagt ja zu einer gan­zen Reihe von Glau­bens­sät­zen unse­rer Kir­che. 
Er bekennt sich näm­lich zum Glau­ben an das Süh­ne­werk Christi und an die Gemein­schaft der Hei­li­gen; er bekennt sich zu der Straf­ver­ge­bungs­ge­walt der Kir­che; er bekennt sich zum Feg­feuer, und er wird ange­hal­ten zu Beicht und Kom­mu­nion, die ja beim voll­kom­me­nen Ablaß vor­ge­schrie­ben sind, und zu einem Leben im Gna­den­stand. Er wächst dadurch in der Liebe zu Gott, und er wirkt für den Nächs­ten.

Sie haben es viel­leicht nicht mehr erlebt, aber wir Älte­ren haben noch erlebt, wie die Ablaß­tage in vie­len Gemein­den Segens­tage waren. An den Ablaß­ta­gen kamen die Gläu­bi­gen zur Beicht und emp­fin­gen die hei­lige Kom­mu­nion, sie ver­rich­te­ten das vor­ge­schrie­bene Werk und gewan­nen auf die­ser Weise Ablässe. 
Aus der christ­li­chen Ver­gan­gen­heit wird uns berich­tet, wie die Ablaß­tage wirk­li­che Volks­mis­si­ons­tage waren. Im Jahr 1476 wur­den in Bern – also in der Schweiz – Ablässe gewon­nen. 80 Beicht­vä­ter waren tätig. 80 Beicht­vä­ter, die Beicht hör­ten und danach die hei­lige Kom­mu­nion aus­teil­ten, um den Gläu­bi­gen die Gnade des Ablas­ses zu ver­mit­teln. Das ganze reli­giöse Leben nahm dadurch einen Auf­schwung. 
Wir haben viel­leicht noch an den Por­ti­un­ku­la­ta­gen, also am 2. August, erlebt, wie Ablässe gewon­nen wer­den konn­ten, auch gewon­nen wor­den sind durch die Gläu­bi­gen. Ein neues reli­giö­ses Leben ist durch die Ablaß­ge­win­nung auf­ge­blüht.

Die Ablässe haben auch eine große kul­tu­relle Bedeu­tung. Viele Kir­chen, Kapel­len, Weg­kreuze, Kran­ken­häu­ser sind durch Ablaß­gel­der erbaut wor­den. Gefan­gene wur­den los­ge­kauft mit den Ablaß­gel­dern. Das war der große Segen, der vom Ablaß aus­ge­gan­gen ist. 
Wer Ablässe gewinnt, der tut sich ein gutes Werk und auch für die christ­li­che Gemein­schaft. Schät­zen Sie, meine lie­ben Freunde, den Ablaß hoch! Machen Sie die Absicht – das muss man näm­lich dazu­sa­gen – machen Sie die Absicht: 
Ich möchte alle Ablässe gewin­nen, die die Kir­che ver­lie­hen hat und die ich durch mein Han­deln oder mein Unter­las­sen gewin­nen kann. 
Ich möchte alle diese Ablässe gewin­nen zu mei­nem Heile und zum Heile der Men­schen, zum Heile auch der Ver­stor­be­nen, die auf mein Ablaß­ge­bet war­ten."
Gesamtes Zitat ebenfalls aus der Predigt von Prälat Georg May:Der kirch­li­che Ablaß
Predigten zum Thema Arme Seelen und Fegfeuer:


"Eine wei­tere Bitte tönt uns vom Fege­feuer ent­ge­gen: 
Erbar­met euch! Erbar­met euch wenigs­tens, ihr, meine Freunde! 
Die Ver­stor­be­nen bit­ten uns, für sie zu beten. Wir sind ja mit ihnen ver­bun­den in der Gemein­schaft der Hei­li­gen. Wir kön­nen ihnen zu Hilfe kom­men durch unsere Gebete, durch das hei­lige Mess­op­fer, durch gute Werke, durch Ablässe. 
Gott wird unsere Bit­ten gnä­dig anneh­men, und des­we­gen beten wir oft, dass Gott ihnen das Fege­feuer abkürze oder lin­dere, damit sie mög­lichst bald in die Herr­lich­keit Got­tes ein­ge­hen kön­nen. 
Dadurch machen wir uns Freunde, denn die Armen See­len sind dank­bar, wenn wir für sie beten. 
Sie wer­den es uns ver­gel­ten durch ihr Gebet. Sie las­sen sich nicht lum­pen. Des­we­gen in jeder hei­li­gen Messe für die Ver­stor­be­nen beten! 
Jedes­mal, wenn wir den Engel des Herrn beten, die Bitte anknüp­fen: 
„Die See­len der ver­stor­be­nen Gläu­bi­gen mögen durch die Barm­her­zig­keit Got­tes ruhen in Frie­den!“ 
Las­sen wir das Mess­op­fer dar­brin­gen für die Ver­stor­be­nen und besu­chen wir die Grä­ber unse­rer Toten auf dem Fried­hof!

Alles aus der Predigt:
Die Läu­te­rung der Seele im Fege­feuer

Allerseelen-Ablaß
Quelle






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